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Woche der Religionen 2025 im Thurgau, 8. - 16. November

IRAS COTIS ist das interreligiöse Netzwerk, das die „Woche der Religionen“ in der Schweiz ins Leben gerufen hat und jährlich organisiert. Der Interreligiöse Arbeitskreis und seine Kooperationspartner wie die kirchlichen Erwachsenenbildungsstellen sowie der Runde Tisch der Religionen in Kreuzlingen beteiligen sich daran und laden herzlich zu folgenden Veranstaltungen (im Anhang auch ein Flyer) ein:
Montag, 3. November 2025, 19.00 Uhr, Ulrichshaus, Gaissbergstrasse 1, Kreuzlingen
„Bei uns war alles ganz normal". Autorenlesung mit niederländisch-jüdischen Sängerin Ruth Frenk
Ruth Frenk wurde 1946 als Tochter niederländisch-jüdischer Überlebender des KZ Bergen-Belsen in Rotterdam geboren. Ihre Autobiographie «Bei uns war alles ganz normal - Memoiren einer niederländisch-jüdischen Sängerin in Deutschland» handelt von der Geschichte ihrer jüdischen Familie in der Nazizeit und ihrer wilden Reise durch die Welt der Kultur in Europa und den USA. Seit 1974 lebt sie in Deutschland, wo sie sich als Jüdin und Tochter von Überlebenden stark mit den Themen Holocaust und Antisemitismus positioniert hat, beispielsweise mit etlichen Programmen mit Jüdischen Liedern und Chansons.
Eintritt frei. Ohne Anmeldung.
Ruth Frenk ist langjährige Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Bodensee-Region.
Lesung mit Einspielungen von Jüdischen Liedern und Chansons sowie Filmsequenzen per PowerPoint.
Trailer zur Lesung.
Dienstag, 4. November, 19.30 Uhr, Türkische Moschee, Bergstrasse 5a, Kreuzlingen
Wie das interreligiöse Zusammenleben vor 1400 Jahren funktionierte. Vortragsabend über die frühchristliche «Ökumene» in Nordafrika
Julian Schuler und Mouez Khalfaoui berichten von einer interreligiösen Projektreise nach Tunesien und werfen einen spannenden Blick auf die frühchristliche «Ökumene» in Tunesien und auf Augustinus. In der Spätantike war das Christentum rund um das Mittelmeer (und darüber hinaus) die bestimmende Religion. Von Nordafrika aus prägte Augustinus als Theologe, Philosoph und Kirchenvater das europäische Denken über viele Jahrhunderte. Ab 630 setzte die islamische Expansion ein, in deren Folge die Araber 636 Palästina und Syrien, 640/42 Ägypten und bis 698 ganz Nordafrika eroberten. Nach damaliger Auslegung des islamischen Gesetzes waren die muslimischen Herrscher dazu verpflichtet, die Gegenwart anderer Buchreligionen – also Christen, Juden und in Persien die Zoroastrier – zu tolerieren.
Eintritt frei. Ohne Anmeldung.
Freitag, 7. November, 19.00 Uhr, Ulrichshaus, Gaisbergstrasse 1, Kreuzlingen
Hinduismus und die Situation des interreligiösen Zusammenlebens in Indien
Vortrag von Pfarrer Dr. Jospeh Palliyodil
In seinem Vortrag berichtet der katholische Priester Joseph Palliyodil, der in Indien aufgewachsen ist und dort Theologie studiert hat, über das interreligiöse Zusammenleben in einem überwiegend hinduistischen Kontext.
Eintritt frei. Ohne Anmeldung.
Sonntag, 9. November, 17.00 Uhr, St. Gallen
Konzert mit dem Chor der Nationen: We’ve come a long way
Seit einem Jahr gibt es einen Chor der Nationen auch in der Ostschweiz. Das Konzert bietet die Möglichkeit, ihn kennenzulernen.
Mittwoch, 12. November 2025, 19.30 Uhr, Rathaussaal in Weinfelden
Die Stellung des Islams in unserer Gesellschaft. Abendveranstaltung mit Impulsreferaten und Podiumsdiskussion
Muslime und Muslima leben in unserem Land und sind Teil unserer Gesellschaft. Doch wie öffentlich darf der Islam sein? Sollen sich Muslime möglichst unauffällig verhalten und sich den hiesigen Sitten und Gebräuchen möglichst anpassen? Ist es möglich, dass sie ihre Kultur und ihre Religion offen leben und das auch sichtbar machen? Wie können sie sich Gehör verschaffen für ihre Anliegen? Wo gibt es Grenzen? Wo liegen die Ängste? Wer vertritt welche Machtansprüche? Wie kann die Kantonsregierung das Verhältnis zu den privatrechtlich organisierten Religionsgemeinschaften rechtlich gestalten?
Impulsreferate
Eine Auslegeordnung zur Stellung des Islams in unserer Gesellschaft und mögliche Wege des Miteinanders von verschiedenen Religionen und Gruppen. Von Christina Aus der Au, Präsidentin des Kirchenrates der Evang. Landeskirche Thurgau
Der religionspolitische Kontext des Islamischen Religionsunterrichts (IRU) im Kanton Thurgau
mit Matthias Loretan, Präsident des Interreligiösen Arbeitskreises Thurgau
Podiumsdiskussion
Walter Schönholzer, Regierungspräsident Kanton Thurgau, Departement für Inneres und Volkswirtschaft
Rehan Neziri, Imam, Kreuzlingen
Dilara Avsar, Vorstand die Mitte Weinfelden, Kantonsratskandidatin
Marcel Wittwer, Kantonsrat EDU
Moderation: Nicole Freudiger (Radio SRF, Perspektiven)
Leitung Thomas Bachofner, Jean-Pierre Sitzler
Eintritt frei, ohne Anmeldung
- Kategorie: Interreligiöse Veranstaltungen
Islamischer Religionsunterricht im Kanton Thurgau (IRU) - Eine Fallstudie über Chancen, Konflikte und neue Wege

Matthias Loretan, Präsident des Interreligiösen Arbeitskreises im Kanton Thurgau, ist Verfasser der Studie. Er war an der Initiierung von drei IRU-Projekten beteiligt und beriet diese im Verlaufe ihrer bald schon 15-jährigen Geschichte. Die partizipative Forschungsperspektive ermöglicht einen authentischen Einblick in die Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven des Islamischen Religionsunterrichts (IRU) im Thurgau.
Link zur Studie im PDF
Foto: IRU-Lektion in Romanshorn 2023
- Kategorie: Beratung
Lehrplan Islamischer Religionsunterricht Thurgau (IRU)

Interreligiöse Fachgruppe erarbeitet ersten IRU-Lehrplan der Schweiz
Zum neuen Schuljahr stellen wir den «Lehrplan Islamischer Religionsunterricht (IRU) im Kanton Thurgau» vor. Er ist von einer interreligiös zusammengesetzten Fachgruppe entwickelt worden. Er ist schweizweit einmalig. Er nimmt Bezug auf den Lehrplan 21 der Volksschule und ist auf die Verhältnisse in der deutschsprachigen Schweiz zugeschnitten. Den Lehrpersonen sowie den Trägern des konfessionellen IRUs im Kanton Thurgau bietet der Lehrplan einen orientierenden Rahmen. Gleichzeitig leistet er einen Beitrag zur Transparenz und zur Vertrauensbildung gegenüber den Behörden der beteiligten Schulgemeinden, dem kantonalen Departement für Erziehung und Kultur (DEK) sowie gegenüber der Öffentlichkeit.
Lehrplan im PDF
- Kategorie: Beratung
6. interreligiöses Gespräch "Exodus" zum Nachlesen
Interreligiöse Gespräche zum Nachlesen

Islamische und interreligiöse Befreiungstheologie im Lichte der Musa-Erzählung
Das interreligiöse Gespräch vom 22. Oktober 2025 in Weinfelden stand im Zeichen des biblischen Buches Exodus und der Musa-Erzählung im Qur’an. Die Geschichte des Auszugs aus Ägypten ist ein kraftvolles Symbol für die menschliche Sehnsucht nach Freiheit – und für die Verantwortung, eine gerechte und hoffnungsvolle Welt zu gestalten.
Wir veröffentlichen zwei Beiträge, die im Rahmen des jüngsten interreligiösen Gesprächs entstanden sind:
Klicken Sie bitte auf "> Weiterlesen".
Bild: Marc Chagall, 1966, Empfang der 10 Gebote
- Kategorie: Aktuelles
10. interreligiöse Feier zum Bettag: «Frieden»

Sonntag, 21. September 2025, 15.00 Uhr
Frieden – unsere gemeinsame Hoffnung
In einer Welt, die vielerorts von Gewalt und Krieg erschüttert wird – in
Europa, im Nahen Osten und darüber hinaus – wächst die Sehnsucht nach
Frieden.
Wie gelingt ein besseres Miteinander? Was können wir im Kleinen beitragen
zu einer friedlicheren Welt?
An der diesjährigen Bettagsfeier setzen wir gemeinsam ein Zeichen:
im Zuhören, im Mitdenken – und in einem gemeinsamen Friedensgebet.
Menschen aus verschiedenen Religionen und Überzeugungen gestalten die
Feier gemeinsam, die musikalisch durch Flötenmusik umrahmt wird.
Nach der Feier gibt es einen kleinen Imbiss und es besteht die Gelegenheit zu
Begegnung und Gespräch.
► Einladung im PDF
Illustration: Gordon Johnson © Pixabay
- Kategorie: Aktuelles
6. interreligiöses Gespräch: Exodus - Aufbruch von fetten Töpfen

Exodus - Aufbruch von fetten Töpfen
Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19.00 - 21.00 Uhr
Kath. Pfarreizentrum, Freiestrasse 13, Weinfelden
Flyer im PDF
Anmeldung bis spätestens 21. Oktober bei: Matthias Loretan, Neuhofstrasse 72, 8590 Romanshorn. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die Exodus-Erzählung ist ein kraftvolles Symbol für die menschliche Sehnsucht nach Freiheit
und die Fähigkeit, Widrigkeiten zu überwinden. Sie lädt uns ein, sowohl individuell als auch
kollektiv über unsere Verantwortung nachzudenken, eine gerechtere und hoffnungsvollere
Welt zu schaffen.
- Kategorie: Interreligiöse Veranstaltungen
Früchte des Interreligiösen Dialogs in Weinfelden
Die Auseinandersetzungen über das Friedhofsreglement in Weinfelden erregte schweizweit Aufsehen. Umstritten war die vorgeschlagene Regelung, wonach in Zukunft auf dem Friedhof auch Bestattungen nach islamischer Tradition hätten stattfinden können. Der Vorschlag wurde an der Urne mit einer Differenz von 131 Stimmen äussert knapp verworfen. Wir bedauern diese Ablehnung. Doch vieles ist bei der Auseinandersetzung in Weinfelden gut gelaufen. Darauf lässt sich aufbauen.
Die Vertreter der muslimischen Religionsgemeinschaft brachten sich klug in die politische Debatte ein. Sie betonten, dass sie sich hier zu Hause fühlen (wollen) und deshalb in ihrer (neuen) Heimat ihre Toten begraben möchten. Sie priorisierten ihre Ziele und konnten Kompromisse eingehen. Bei der Erdbestattung nach islamischer Tradition verzichteten sie auf die Weisung der ewigen Grabesruhe, die Gräber sollten nur noch nach Mekka ausgerichtet sein und eine bestimmte Länge haben. Sie schlugen einen konzilianten Ton an und luden zum Beispiel Mitglieder des Initiativkomitees während des Ramadans zum Fastenbrechen ein. Und diese nahmen die Einladung auch an.
Mit ihrem Willen zur Integration sowie mit ihrer Fähigkeit zum Kompromiss haben Musliminnen und Muslime Freunde in fast allen Parteien gefunden. Vgl. dazu die Webseite des Komitees Ja zum Friedhofsreglement. Das lässt hoffen, dass das Ringen um eine gute Lösung vor Ort weitergehen wird. Die freikirchlich motivierten Initianten des Referendumskomitees in Weinfelden distanzierten sich von der Einmischung des Egerkinger Komitees, das den Konflikt für eine schweizweite Kampagne gegen muslimische Grabfelder ausschlachten wollte. Zuweilen konnte man den Eindruck gewinnen, ein Teil des lokalen Referendumskomitees störe sich nur noch am Wort «Islam»; wenn diese als einzige Nennung einer Religionsgemeinschaft aus der Friedhofsordnung gestrichen würde, liesse sich das Problem lösen. Jedenfalls zeigten viele Exponenten des Referendumskomitees Verständnis für das Bedürfnis muslimischer Mitbürger, in ihrer (neuen) Heimat begraben zu werden. Mögen diese Kräfte des Referendumskomitees nun Hand bieten für konstruktive Lösungen.
Auch die Kirchgemeinden und Freikirchen vor Ort sind gefordert, sich in diesen interreligiösen Dialogprozess einzubringen und aus christlicher Tradition zu begründen, warum und wie ein Friedhof zu einem Ort der Hoffnung für Menschen verschiedener Bekenntnisse werden kann:
- Nach welchen theologischen Leitvorstellungen könnte ein Friedhof in einer pluralistischen Gesellschaft gestaltet sein? Kann der säkulare Staat ein friedliches Zusammenleben seiner Bürgerinnen und Bürger nur dann garantieren, wenn er alle nach bürokratischen Kriterien auf dem Friedhof gleichschaltet?
- Friedhöfe werden trostlos, wenn religiöse und kulturelle Unterschiede so weit eingeebnet werden, bis sie niemanden mehr stören. Müssten Friedhöfe nicht auch Zeichen der Hoffnung auf ein erfülltes Leben der Verstorbenen sein?
- Wie dürfen wir uns den Himmel vorstellen: als Ort, an dem alle gleichgeschaltet in weissen Engelskleidern Halleluja singen? Oder als Haus eines gemeinsamen Vaters, in dem es viele Wohnungen gibt?
Stellungnahme des Vorstands, 19. Mai 2025
Matthias Loretan, Präsident
- Kategorie: Stellungnahmen
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